Broholm
Eine unglückliche Liebe auf Broholm
Gutsbesitzerin Elisabeth Skeel wollte keinesfalls mit der Schande leben, dass ihre unverheiratete Tochter schwanger geworden war. Die Tochter wollte den Vater des Kindes zwar heiraten, doch daraus wurde vorerst nichts.
1745 musste die 22jährige Anna Beate Sehested einräumen, dass sie im siebten Monat schwanger war. Sie hatte sich in den Vater des Kindes, den Hauslehrer, verliebt, und beide wollten heiraten.
Aber eine Schwangerschaft außerhalb der Ehe galt als Schande, und daher wollte ihre Mutter, Gutsherrin Elisabeth Skeel, von einer Heirat absolut nichts hören. Sie würde alles unternehmen, um eine Eheschließung zu verhindern.
Das verliebte Paar kämpft um die Heirat
Am 5. Juni 1745 wendet sich die Gutsbesitzerin von Broholm in einem Schreiben an König Christian VI. mit der Bitte, die Heirat zu unterbinden. Sie schlägt vor, dass ihre Tochter enterbt und nach Bornholm geschickt wird. Dies erfolgt dann einige Monate später.
Aber die beiden Verliebten interessiert das Erbe überhaupt nicht. Ihr einziger Wunsch besteht darin, heiraten zu dürfen. Immer wieder schreiben sie daher an den König, um ihm ihre große Liebe zu demonstrieren, ihn um Gnade zu bitten und die Erlaubnis zu erhalten, den Bund fürs Leben eingehen zu dürfen.
Der König wiederum gibt Gutsbesitzerin Elisabeth Skeel einige Male Gelegenheit, ihre Meinung zum Heiratswunsch zu äußern. Sie stellt klar, dass nichts schändlicher sei als ein Hauslehrer, der ihren Kinder Gottesfurcht und christliche Werte vermitteln solle und dann ihre Tochter verführt.
Happy End
Ein Glück für das Paar ist der Umstand, dass der gottesfürchtige König Christian VI. im Jahr 1746 verstirbt. Auf dem Thron sitzt nun sein Sohn, der lebenslustige Friedrich V. von Dänemark.
Am 2. Juni 1747 erhält das junge Paar endlich die Erlaubnis, ”wegen des Kindes” heiraten zu dürfen. Die Hochzeit findet im September desselben Jahres statt.
Der Hauslehrer wird schließlich unter dem Namen Gyldenfeldt in den Adelsstand erhoben, und auch Anna Beate erhält von ihrer Mutter Elisabeth Skeel wieder die Erbberechtigung.
Gesammelt und verfasst von Linda Corfitz