Hofmansgave

Eine Wissenschaftlerin forschte auf Hofmansgave  

Hofmansgave war im 19. Jahrhundert ein Zentrum für Pflanzenforschung und auch Heim und Arbeitsstätte der Botanikerin Caroline Rosenberg.  

An den Strand- und Weideflächen rund um Hofmansgave konnte man Mitte des 19. Jahrhunderts oft den Gutsbesitzer Niels Hofman Bang und dessen Pflegetochter beim Pflanzensammeln beobachten. Beide waren Botaniker und Experten im Hinblick auf Dänemarks Flora. 

Wie Caroline Rosenberg zur Pflegetochter des Gutsbesitzerpaares wurde und somit Inspirationen und Möglichkeiten erhielt, sich auf botanischem Gebiet einen Ruf zu erarbeiten, ist die Geschichte über die unvorhersehbaren Folgen des Schicksals und eine  gemeinsame Begeisterung für die Pflanzen dieser Welt.  

Eine Lungenetzündung bahnte den Weg für die Pflegetochter 

Caroline Rosenberg kam 1810 in Holsten als Tochter eines Landschaftsmalers auf die Welt. Als sie 11 Jahre alt war, starb ihre Mutter. Und als Caroline im Alter von 23 Jahren auch ihren Vater verlor, wollte sie in Nähe ihrer Gouvernante ziehen. Diese war fünf Jahre früher nach Dänemark übergesiedelt, um eine Stellung auf Gut Hofmansgave anzutreten. 

Caroline kam nach Odense und arbeitete als Hauslehrerin bei einem Vetter des Gutsbesitzers. Ein paar Jahre später erkrankte sie schwer an Lungenentzündung. Das Gutsbesitzerpaar von Hofmansgave kümmerte sich um die junge Frau und beschloss schließlich, sie als Pflegetochter aufzunehmen.  

Caroline Rosenberg war in einer Familie gelandet, wo Neugier und Wissenschaft einen hohen Stellenwert hatten. Der Gutsbesitzer hatte in seinem Heim ein Forschungszentrum rund um Dänemarks Botanik etabliert.  

Caroline Rosenberg wurde eine hoch angesehene Botanikerin 

Schon bald war die Pflegetochter von der Welt der Pflanzen fasziniert. Sie durchlief nie eine akademische Ausbildung, da dies für dänische Frauen seinerzeit nicht möglich war. Aber im Grunde benötigte sie dies auch gar nicht, denn auf Hofmannsgave war sie ständig von Lehrmeistern umgeben. Dänemarks führende Botaniker kamen oft zum Gut, um sich auszutauschen und zu forschen.  

Besonders Moose und Algen hatten es Caroline Rosenberg angetan, und ihr Wissen darüber teilte sie gern mit den Botanikern jener Zeit per Korrespondenz. Sie wirkte auch an der botanischen Enzyklopädie “Flora Danica” mit.  

Sie war hoch angesehen und wurde 1866 als Ehrenmitglied in den dänischen Verband „Botanisk Forening“ aufgenommen. Als sie 87 Jahre alt wurde, benannte ein norwegischer Botaniker sogar eine Moosart nach ihr: Bryum Rosenbergiae. 

Das frühere Wirken auf Gut Hofmansgave im Gebiet der Pflanzenzucht ist heutzutage in vielerlei Hinsicht erkennbar, u. a. gibt es hier ein Kartoffelmuseum. 

Gesammelt und verfasst von Linda Corfitz