Hvedholm
10 dramatische Höhepunkte aus Hvedholms Geschichte
500 Jahre lang wurde Gut Hvedholm innerhalb der Familie vererbt, bis ein neues Gesetz die Besitzer ruinierte. Erfahre hier mehr über Hvedholms wechselvolle Geschichte und die seiner Eigentümer.
1. Hvedholm wurde erstmals 1231 im Erdbuch von König Waldemar II. als Kongsgården Horn erwähnt.
2. 1430 überließ der König das Gut einer Adelsfamilie, in deren Besitz es fast 500 Jahre verblieb.
3. Zwei Generationen später erbte Erik Hardenberg den Grundbesitz. Er selbst starb in der Schlacht bei Hemmingstedt. Hier blieb er mit seiner schweren Rüstung im Morast stecken. Damit war er – wie 359 andere dänische Adelsherren auch – ein leichtes Opfer für die ortskundigen Bauern auf Dithmarschen.
4. Danach wurde sein Sohn Jacob Hardenberg Gutsbesitzer und Lehnsmann, und nach dessen Tod übernahm Ehefrau Sophie Lykke die Güter und die Arbeit als Lehnsherrin. Die Bauern beklagten sich über ihre Strenge, doch Drohungen lösten dieses Problem rasch.
5. Wiederum zwei Generationen später durchbohrte Gutsherr Erik Bille seinen Vetter Jørgen Rud mit dem Degen, und der Cousin starb. Erik Bille flüchtete außer Landes und kam erst zurück, als mit der Rud-Familie ein Vergleich erzielt worden war.
6. 1611 fiel Hvedholm an Jørgen Brahe. 40 Jahre lang war er eine prägnante Erscheinung hier. Er besaß neun Landgüter, fünf davon im südöstlichen Teil von Fyn. Daher wurde er auch als “Der kleine König von Fyn” bezeichnet.
7. Nach ein paar kinderlosen Brahe’ern ging Hvedholm an den 16 Jahre alten Preben Bille Brahe. 1810 schenkte er das ”Juwel” aus Hvedholms Bibliothek, die mittelalterliche Handschrift Hornebogen dem Oldnordisk Museum (einem Vorläufer vom Nationalmuseet).
8. Während des Krieges von 1864 war der Kanonendonner von Dybbøl Skanse auf Jütland bis Hvedholm zu hören. Im Schloss wurden verwundete dänische Frontsoldaten einquartiert. Auf dem Friedhof, der einige Hundert Meter vom Schloss entfernt ist, gibt es ein Gemeinschaftsgrab und ein Denkmal für die auf Hvedholm verstorbenen Soldaten.
9. Auf Grund des sogenannten Lehnablösegesetzes von 1919 konnte Gutsbesitzer Hendrik Bille-Brahe-Selby die von der Staatskasse geforderten öffentlichen Abgaben in Höhe von 25 Prozent des gesamten Eigentums-, Grund- und Inventarwertes nicht zahlen. Um zu Geld zu gelangen, verkaufte er zwei seiner drei Anwesen – eines davon war Hvedholm. Der Staat nutzte das Hauptgebäude als Pflegeheim, welches unter der Verwaltung der Nervenheilanstalt in Middelfart stand.
10. 1996 wechselte Hvedholm erneut den Besitzer. Die neuen Eigentümer ließen es zum Schlosshotel umfunktionieren, das es auch heute noch ist.
Gesammelt und verfasst von Linda Corfitz